Sonntag, 7. April 2013

Eine Entdeckung

Ich bin durchaus beglückt von dieser kleinen Entdeckung vorige Woche. Ich hatte die Grippe, an zwei Tagen floss es aus der Nase, an dreien ersoff mir der Hals. Legte ich mich ins Bett, versiegte zwar der Nasenfluss, doch die Kehle lief über. Atmen durch zähe Schleimvorhänge - manchmal hässlich gacksend und räuspernd - und das Zeug ließ sich einfach nicht wegschlucken.

Einmal treibt mich die schiere Wut wieder hoch. Irgendwas machen, um die Qual zu lindern! Ohne Sinn und Verstand - die Nase ist ja trocken - schnäuze ich mich. Und jetzt TATA! DIE ENTDECKUNG: Aus den Tiefen der Kehle kommt es herauf und nach drei nassen Tempotaschentüchern ist der Hals leer und frei. Ich kann wieder liegen, atmen, ruhen, endlich schlafen.
Leute, der Rotz kommt nicht von oben! Er entsteht nicht in Hohlräumen über der Nase unterm Hirn. Sondern er kommt von unten aus dem Hals, jedenfalls wenn ihr erkältet seid.

Erstmals in meinem gar nicht so kurzen Leben weiß ich mir zu helfen: Ist der Hals verstopft, die Nase leeren! Ich bin so glücklich wie damals nach der Entdeckung beim Schwimmen - ich war schon Mitte zwanzig -, dass man auch unter Wasser ausatmen kann. (Bis dahin hatte ich stets über Wasser ausgeatmet, zugleich nach Luft geschnappt wie ein Fisch auf dem Trockenen; oder aber den Kopf dauernd hochgehalten wie ein nasser Hund, damit nur ja kein Tropfen in die Nase dringt.)

Ich war auf dem musischen Gymnasium. Da bringen sie dir das Schwimmen nicht wirklich bei.

Ein komischer Gedanke ist der, dass das jetzt ein-und-dasselbe ist: der Schleim im Hals und der Rotz in der Nase. Runterschlucken geht nicht mehr, das wäre ja ekelhaft!

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