Freitag, 31. Mai 2013

... ein Wetter

katzen
ratzen
den
ganzen
tag

solange
das
wetter
so
ist

wär
die
katz
woanders

wär
das
wetter
anders

Sonntag, 26. Mai 2013

... Erinnerungen II

Wie Barbara im Kommentar richtig vermerkt, zeigt das untere Foto (siehe voriges Posting) die betagte "Tante" JU 52. In ihrer Zeit war sie nicht nur Verkehrsflugzeug, sondern auch Kriegswaffe. Beispielsweise in Hitlers Russlandfeldzug.

Soweit das allgemein Geschichtliche.

Ich sehe noch etwas anderes beim Anblick dieses Flugzeugmodells. Sehe mich als Zehnjährigen zu Besuch in Krumbach, wo ich auch geboren bin. Sehe mich bei Onkel G. und seiner Frau D. Ihre Stimmen waren die ersten (nach den Stimmen im Kreißsaal), die ich in meinem Leben hörte.

Vorgestern habe ich sie wieder einmal besucht. Wie schon so oft als Kind. Heute wie damals steht dort in Krumbach die alte Tante Ju im Regal. Schon als Kind war ich von diesem Modell fasziniert. Es ist so alt wie ich. Faszierend! Deswegen habe ich jetzt das Handyfoto gemacht.

Und ich glaube zu verstehen, warum Onkel G. dieses Modell (und viele andere) gebaut hat: Sein Vater führte vor dem Krieg ein Geschäft mit Spielsachen, dann war er Soldat und ist in Russland spurlos verschollen. Der verwaiste Sohn baute in Modellen den Krieg und den erlittenen Verlust nach.


G.s Mutter hat nie wieder geheiratet. 1946 kam sie nach Bayerisch-Schwaben und begründete ihren zwei Buben ein neues Zuhause. Zwölf Jahre später beherbergten sie auch meine Mutter, als die hochschwanger und ganz allein war. Deswegen bin ich in Krumbach geboren und liebe den Klang schwäbischer Stimmen. Wie Onkel G. bin ich ohne Vater aufgewachsen. Ich bin ein Resultat des Hitlerkriegs und des Kalten Kriegs danach - aber das ist eine andere Geschichte.

... Erinnerungen

In solchen Fotos sah ich früher: alt, alte Leute, altmodisch, schwarzweiß und tödlich langweilig.


Heute bestaune ich die bestrumpften Kinderbeine meiner Oma Rosa und sinniere darüber, wie jung sie war und dass sie damals ALLES noch vor sich hatte.

Und beim Anblick dieser Tante, das weiß ich, sehen Sie etwas völlig anderes als ich:

Mittwoch, 22. Mai 2013

... schlaflos (zwei Uhr nachts)

Zum Abend Spargel gegessen und einen guten Weißwein getrunken. Wir hatten beide einen wunderbaren Seier, die Catwoman war hinreißend! Auf dem Sofa für zwei Stunden weggeknackt. Dann ins Bett - und jetzt habe ich die Bescherung: Nach der üblichen Leserunde schlafe ich einfach nicht ein.

Es ist nach zwei Uhr in der Nacht und der DVD-Player spielt einen Film. Ich greife zur Tastatur und blogge. Liest sich vielleicht etwas banal, was ich dahertippe. Mich wurmt, dass mir die jetzt wach, aber erschöpft zugebrachten Stunden morgen früh fehlen werden, wenn's ans Arbeiten gehen soll.

Schade, wie so ein schöner Frühabend eine frustrierende Spätnacht nach sich zieht! Hundert Gedanken im Kopf und die schöneren von ihnen setzen sich nicht durch. Stets drängen sich in solchen Stunden auch deprimierte Gefühle auf.

Was hilft mir jetzt? Etwas naschen. Etwas trinken. Etwas zur Katze Lucy sagen, die gerade hereinkommt. Wissen, dass es "nur" eine Stimmung ist; dass ich zu ihr neige und ihr nicht zu viel Bedeutung beimessen muss. Diese Stimmung verdunkelt meinen Blick auf das Tatsächliche. Was die Zukunft tatsächlich bringt, ob Glück oder Leid, ist ja doch offen.

Nun beansprucht der DVD-Film meine Aufmerksamkeit: Jean-Luc Picard (Star Trek Next Generation) hat Kopfschmerzen. Ich auch (vom Wein). Kopfschmerzen sind in Picards Zeit (einige hundert Jahre in der Zukunft) sehr selten, höre ich aus dem Munde der Schiffsärztin (Raumschiff Enterprise). Ich will das gerne glauben. Was wird das für eine Zukunft ganz ohne Kopfschmerzen sein!

Na dann, guten Morgen (drei Uhr durch jetzt).

Montag, 20. Mai 2013

... ein Traum von R. #6

„Wir waren eingeladen auf einer Hochzeit und an unserem Tisch saßen unter anderem auch die E. und der M. Jemand anderer, der mit am Tisch saß, hat mir erzählt, dass die E. ja ein Schloss im Rheintal besitzt und adelig ist. Das Schloss wird nicht benutzt, weil es so weit weg ist. Ich hab diese Person, die mir das erzählt hat, nach dem Adelstitel gefragt und warum die E. den nicht im Namen benutzt. Sie könnte das doch auch als Doppelnamen führen. Da hat die gesagt: Der Adelstitel von E. ist von Schlitten und ihr Mann M. heißt Schloter und der Doppelnamen von Schlitten-Schloter wäre ja doch recht komisch. – Ich hab da so fürchterlich lachen müssen, ich glaub, da bin ich davon aufgewacht.“

Samstag, 18. Mai 2013

... ein liebgewordener Tick

Wenn wir samstags die hauswirtschaftlichen Gymnastikstunden (Einkauf, Aufräumen, Putzen, Saugen) bewältigt haben, stehen auf der untersten, manchmal auch auf der zweituntersten Treppenstufe Schaufel und Besen mit einer gewissen Menge Kehricht darin. So etwa (aktuelles Foto von heute):


Warum steht das da? Ich weiß es nicht. Ich müsste Catwoman nochmal fragen, aber sie ist gerade unterwegs (Silberschmiedekurs). Ich schwöre, es vergeht so gut wie kein Putztag, ohne dass diese (und nur diese!) Überreste stehen bleiben.

Fakt ist auch: Inzwischen würde mir etwas fehlen, wenn die Catwoman das da nicht stehen ließe! Besen und Schaufel auf der Treppenstufe sind ein Ritual unseres Zusammenlebens geworden, ein beiderseits geliebter, geduldeter und gepflegter Tick. Ich fürchte den (hoffentlich sehr fernen) Tag, wo irgend etwas dieses kleine Glück beendet.

Gibts bei Euch daheim auch lieb gewordenen Ticks, ohne die alles anders wäre?

Donnerstag, 16. Mai 2013

... Eis und Blumen

Unbedingt Catwomans Mädchenkram:


Fotos: Catfish

Der Catfish brummt manchmal, aber wenn er ehrlich ist, liebt er sie dafür.

Mädchenkram ist heute das Thema bei Luzia Pimpinellas Foto-Challenge.

Dienstag, 14. Mai 2013

... nicht richtig hingehört

what shall we do with the drunken sailor
what shall we do with the drunken sailor
what shall we do with the drunken sailor
earl grey in the morning ...

neues wort: KAGELHUGEL (Täter starb im Kagelhugel)

neu im WIW testblog: MENSCH UND MASCHINE

Sonntag, 12. Mai 2013

... sehr zwiegespalten

Krank an der Seele suchte und fand ich vor zwei Jahren die Frau, die drei Jahre lang meine Mutter (Mutter II) gewesen ist. Saß in dem fremden Wohnzimmer, bekam die stinkige Vogelzucht überm Garagendach gezeigt und entzückte mich an alten Fotos, die mich als Baby inmitten größerer Geschwister zeigen. Dort bei diesen Leuten habe ich Laufen und Sprechen gelernt und - es kann nicht anders sein - wusste mich zuhause bei Mama und Papa.

Für meine andere Mutter (Mutter I), die mich geboren und weggegeben hat, war mein neuer Kontakt zur gesuchten und wiedergefundenen Mutter II ein Problem. Frustriert erlebte ich, wie Mutter I an Mutter II nach fünfzig Jahren einen Brief schrieb und sich als immerglückliche Frau (lachhaft!) und prima Mama beschrieb. Sie tat das, ohne mich, den Erkrankten, einzubeziehen. Der Gipfel war, dass Mutter I sogar eine Zeichnung von mir als Baby anfertigte und in den Brief an Mutter II legte. Gibt es mütterliches Gockelgehabe?

Es muss gesagt sein, dass meine Mutter I vollkommen auf sich allein gestellt war, als sie mich 19** zur Welt brachte. Denn mein "Erzeuger" (wie sie ihn schwer verletzt nennt), hatte die schwangere Zwanzigjährige in der Sekunde verlassen, in der sie ihm von mir erzählte. Ich war damals im Bauch dabei und habe die Katastrophe des Verlassenwerdens voll mit abgekriegt. Die Angst und die Wut meiner Mutter müssen entsetzlich gewesen sein!

Schon vor meiner Geburt hatte Mutter I arrangiert, dass ich bei einer anderen Familie sein würde. Mit diesem Vorbehalt schloss sie mich in meinen ersten Lebensminuten in ihre Arme. Ich möchte kotzen. (Apropos kotzen: Mein Erzeuger überquerte in den Tagen meiner Geburt den Ozean, er war auf dem Heimweg in die USA und es ist eine sehr raue Überfahrt gewesen, erzählte er mir viele Jahre später. Heute skypen wir alle sechs Wochen und scherzen, als wäre nichts passiert.)

Mutter I nahm mich nach drei Jahren wieder weg von Mutter II - die dann gleich ein neues Baby machte, um mich zu verschmerzen -, und ich kam unter die Fittiche meiner lieben Oma. Für sie allein fühle ich heute wie für eine Mutter. Ich muss sieben oder acht Jahre alt gewesen sein, als ich frühmorgens "heimlich" aus dem Bett krabbelte, klapperndes Frühstücksgeschirr und den Kuchen aufbaute, den die Oma am Vorabend eigens gebacken hatte, und ihr eine Muttertags-"Überraschung" bereitete.

Tja, heute ist Muttertag. Oma ist schon lange tot, der Kontakt zur Pflegemutter ist wieder eingeschlafen und für meine Mutter habe ich einen Fleuropstrauß in Auftrag gegeben. Ich bin soweit gesund.

Donnerstag, 9. Mai 2013

... kein Durchblick

Oh verflixt, ich habe mich soeben zum Mitglied meines eigenen Blogs gemacht!

Wie konnte das geschehen? Weil ich folgende drei Mitglieder auf ihren Blogs besuchen will und irgendwie nicht (mehr) hinkomme und irgendetwas ausprobieren wollte:

Paula aus Wien (englischsprachig), die Rika und der CaptnK

Diese drei sollten sich bitte melden: Wie komme ich auf Eure Blogs, wieder oder erstmals (bei Rika)?

P.S. Barbara, bei Dir komme ich heute auch nicht an. Das ging doch schon mal ...

... ein Hardcore-Frühstück

Der Vater aller Burger


Die Mutter aller Zwerge


Zeit für mich. Und das Beste: Alles wahr!

"Zeit für mich" ist heute das Thema bei Luzia Pimpinellas Foto-Challenge.

Montag, 6. Mai 2013

... ein Anfall

Bin ich eigentlich WAHNSINNIG?

Dass ich hier aller Welt mitteile, was ich gerade TREIBE und mit wem?

Kennt jemand diese Frage? Und die ANTWORT?

Achja, und heute kam von der Schwägerin diese Ansichtskarte. Aus dem Harz. Ist eine liebliche Gegend.




Sonntag, 5. Mai 2013

... die Saison eröffnet

Ich wurde zum ersten Bananen-Amarena-Split der Saison eingeladen ...


... und danach zu einem Spaziergang genötigt. Zum Glück, denn ...


... dabei knipste ich diese Harley Davidson und ...


... ihn gleich dazu (O wenn er das jetzt wüsste!), ...


... dann diesen Oldtimer und dann ...


... Katzen (Lucy kostet grüne Halme).

Handyfotos: CATFISH
Danke jedem, der meinen Sonntag sonnig machte!

Donnerstag, 2. Mai 2013

... ein Mannsbild

Gudrun Sj**den,
das Label für große breite Frauen,
gibt's jetzt auch für kleine dünne Männer.

Cartoon von CATFISH

Luzia Pimpinellas Foto-Challenge "beauty is where you find it"
startet heute das Motto Frauenbilder. Der Catfish (nicht im Bild)
klotzt ordentlich ran, um mithalten zu können.

Mittwoch, 1. Mai 2013

... ein Freundschaftsdienst

Drei Männer entsteigen dem Auto, schlank und hochgewachsen, sehr schwarz gekleidet in Stoffe und Leder und schwere Schuhe. Der Erste hat einen Irokesen-Schnitt, der Zweite trägt Tuch um den Kopf und der Dritte ist vielfach gepierct in Lippen und Nase. Traum oder Wirklichkeit.

Sie haben Spaten und Spitzhacke dabei und einen Strauß roter Rosen. Sie tragen einen Karton, darin liegt zwischen Tüchern unter einem Herzkissen ein Katzenkörper. Der atmet nicht mehr und die Augen, die seit dem Morgen offenstehen, sehen nichts.

Traum oder Wirklichkeit. Am Zaun im Garten heben sie das Loch aus. Der Zweite kauert nieder und zupft blutrote Blütenblätter und bedeckt mit ihnen die frische braune Erde. Darauf bettet der Erste die Katze. Lea hat 19 Jahre gelebt. Er legt ihr eine letzte Rose auf die Augen. Der Dritte bedient den Camcorder.

Jetzt sagt der eine etwas und der andere holt das Iphone 5 heraus. Aus dem Lautsprecher erklingt Albinoni. Sie stehen und schauen hinab, zwei halten sich still an Händen. Dann füllen sie Erde über das tote Tier. Die Catwoman hat noch gelbe Stiefmütterchen, die pflanzen wir oben auf das Grab.

Sorry, unscharf

Es hat doch tatsächlich zu nieseln begonnen. Rauchen schwarz am Terrassentisch, plaudern, lachen, trauern. Der Erste zeigt ein getigertes Büschel Haare, das hat er mit der Schere aus Leas Fell geborgen. Drinnen im Wohnzimmer gibt es Kaffee. Dann Händeschütteln und Umarmung, sie fahren heim in die Stadt.

Ich selber begrüße die Lea nachts vor dem Einschlafen und erkläre ihr alles hier ganz genau: Lili und Lucy die Lebenden und Giligan, Agira und Knopfler die Gestorbenen. Traum oder Wirklichkeit. Nicht zu vergessen die, die anderswo schon lange ruhen: der göttliche Kimba, Momo, Merlin, Pippin, Ducesse, Fuchur, Koffer, die blöde Casi, Winzel, Freddy.

Ich mache Lea weis, im Nachbargarten hätten sie kürzlich einen Elefanten begraben.